Beat Bättig

Selbständiger Immobilienmakler, Röllin+Partner Immobilien

Mai 2009. Nach einem sehr warmen Frühling folgt ein viel zu heisser Mai. Mit Temperaturen bis knapp 33 Grad. Beat Bättig erlebt das, was heute ein heisses Thema in der Arbeitswelt ist: ihm wurde die Stelle gekündigt. Exakt zwei Monate nach seinem 50. Geburtstag. Aus heiterem Himmel. Und zehn Jahre, nachdem man ihn an seinem vorherigen Arbeitsplatz abgeworben hatte. Der neue Arbeitgeber brauchte damals eine erfahrene und leistungsfähige Person in seiner Unternehmensgruppe. Nach einigen Jahren wurde die Aufgabe an ihn herangetragen, eine neue Firma innerhalb der Gruppe aufzubauen. Beat Bättig reizte diese Herausforderung, obwohl sich abzeichnete, dass es ein steiniger Weg und ein hartes Stück Arbeit sein würde.

Der Erfolg stellte sich nicht sofort ein. Aber wie immer, wenn Beat Bättig eine neue Aufgabe anpackte, liess er sich davon nicht beirren. Nach ebendiesen fünf Jahren war das Ziel erreicht. Die Firma stand solide da, Beat Bättig hatte die Erwartungen erfüllt. Er wurde nicht mehr gebraucht. So die Meinung des Arbeitgebers.

Jetzt erst recht

Was für viele Gleichaltrige einer Apokalypse gleichkommt – die Anstellung mit Fünfzig zu verlieren – sah er indes als Kampfansage, nämlich wiederum einen Neuanfang zu wagen. Er wusste, was er konnte, er war top ausgebildet und hatte bereits mehrfach in seinem Leben eine interessante Stelle zugunsten eines neuen Engagements aufgegeben. Allerdings immer aus freien Stücken und nicht, weil es die Umstände verlangten.

Nach einer industriellen Berufslehre, acht Jahren Berufserfahrung und der Weiterbildung zum Betriebsfachmann wechselte er zu einem Unternehmen, das Leuchtwerbung herstellte und zu den grössten in Europa zählte. Als Niederlassungsleiter war er erst für die Produktion am Standort Luzern verantwortlich, absolvierte dann jedoch verschiedene Weiterbildungen – Marketingplaner, Verkaufskoordinator, eidg. dipl. Verkaufsleiter – und bekleidete Stellen im Aus­sendienst und in der Niederlassungsleitung.

Zwölf Jahre später warb ihn besagte Unternehmensgruppe ab. Dass dieser Job zum einschneidensten Ereignis in seinem Leben führen würde, hätte er sich nicht träumen lassen. Aber wie auch immer: Freigestellt reifte in Beat Bättig der Entschluss, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen, um nicht noch einmal zum Spielball von Firmenstrategien zu werden. Vom Entschluss bis zur Um­setzung dauerte es noch ein paar Jahre, denn ein Start in die Selbständigkeit will nicht nur gut durchdacht, sondern auch gut vorbereitet sein. Vor allem, wenn man in eine nahezu komplett neue Branche zu wechseln gedenkt.

Vom Werbe- ins Immobiliengeschäft

Bereits bei seiner Tätigkeit im Leuchtwerbegeschäft war Beat Bättig mit Baufachfragen konfrontiert. Um Leuchtreklamen, Firmenlogos, Werbedisplays usw. anbringen zu können, waren Baueingaben, Abklärungen mit Behörden, Architekten, Baufirmen usw. notwendig. Kaum überraschend entwickelte sich daher der Gedanke an die Selbständigkeit in Richtung Immobilien.

Ende 2011 nahm Beat Bättig an einem Informationsabend teil, der von Brigitte und Marco Röllin durchgeführt wurde. Dieser Abend beseitigte seine letzten Zweifel und festigte den Entschluss, ins Immobiliengeschäft einzusteigen.

Entschlossenheit und Durchhaltewillen

Die da und dort geäusserte Banalität, als Immobilienmakler könne man auf einfache Art und Weise mit wenig Aufwand viel Geld verdienen, zeugt vor allem von Unwissenheit. Wer den Beruf seriös und damit nachhaltig ausüben will, muss erst mal gehörig investieren: in eine monatelange Ausbildung und eine noch längere Durststrecke bis zu den ersten Mandaten. So etwa ein Jahr dauere es, besagt eine Faustregel, bis sich erste Erfolge einstellen.

Entschlossenheit, Engagement, Durchhaltewillen – Begriffe, die Beat Bättig nur allzu vertraut waren und die ihn schon während seiner ganzen beruflichen Laufbahn begleitet hatten. Im Sommer 2013 – wie im Jahre 2009 wieder während einer Hitzeperiode – trug das Beharrungsvermögen Früchte. Ein kleines Baukonsortium beauftragte ihn mit dem Verkauf von einem Dutzend Eigentumswohnungen in einem neu errichteten Mehrfamilienhaus. Der Bann war gebrochen. Danach entwickelte sich das Geschäft rasant. Zwei Jahre nach dem Schritt in die Selbständigkeit hatte Beat Bättig das Mittelfristziel, das er sich selbst gesetzt hatte, erreicht.

Apropos «Bann»: der aus dem Mittelhochdeutschen stammende Begriffe hat auch mit einem «Banner» zu tun – und dieses wiederum mit Beat Bättig.

Bannerherr der Zunft Heini von Uri

Im Herbst 2018 wurde Beat Bättig, Mitglied des Zunftrates in der Fasnachtszunft Heini von Uri, zum neuen Bannerherr gewählt. Diese Würde ist selbstredend auch mit einer gewissen Bürde verbunden. An allen offiziellen Auftritten der Zunft hat der Bannerherr mit dem Zunftbanner anwesend zu sein, begleitet von Hellebardenträgern und Trabanten, die ihre altehrwürdigen, traditionellen Masken tragen. Und Auftritte gibt es reichlich: Tagwach, Kinderfasnacht, Pensioniertenfasnacht,  Schulbesuche, Narrenlaufen, Kulturfasnacht, Narrenmesse, Familienfasnacht, natürlich der grosse Fasnachtsumzug, Böögverbrennen und andere mehr.

Die Zunft bedeutet Beat Bättig viel. Der Pflege alter Traditionen einerseits, der gesellschaftlichen Kontakte andererseits. Bezeichnenderweise ist er nicht einfach nur Zunftmitglied, sondern engagiert sich und bringt sich aktiv ein. Getreu seinem Lebensmotto: wenn man etwas anpackt, dann richtig.

Bodenständig und geerdet

Das klingt sehr nach Bodenständigkeit und Verbundenheit mit Region und Land. Und tatsächlich: er verbringe, so Beat Bättig, seine Ferien lieber in den Bergen, als am Meer. Und statt wochenlang ferne Länder zu bereisen, bevorzuge er ein paar schöne Tage auf der Rigi. Lange Abwesenheiten von Geschäft und Beruf machen ihn sowieso nervös. Schliesslich musste er hart kämpfen, um dahin zu kommen, wo er jetzt steht. Die Firma, der Beruf, das Röllin-Team, die Familie und die Zunft – das ist die Umgebung, in der er sich wohl fühlt, das ist sein Leben, sein Zuhause.

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